Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Tools, die das Monitoring bzw. die Erfolgsanalyse von Social Media Kanälen ermöglichen: Plattform-eigene Tools (z.B. Facebook Insights), (teils) kostenfreie Tools (z.B. SimplyMeasured) und auch kostenpflichtige Tools (z.B. Quintly oder Brandwatch). Kurzum: Es gibt nahezu unendlich viele Social Media KPI (Kennzahlen), die Sie auswerten können. Doch welche sind wirklich sinnvoll bzw. wichtig für Ihren (zukünftigen) Social Media Erfolg? Im folgenden Beitrag geht es weniger um die jeweiligen Plattform-spezifischen Kennzahlen als vielmehr um die grundsätzliche Frage, welche Kennzahlen die größte Aussagekraft besitzen.

Die mit Sicherheit am häufigsten erhobenen KPI sind die Klassiker “Anzahl eigener Posts”, “Anzahl Fans/Follower”, “Wachstumsrate der Fan-/Follower-Zahlen”, und “Anzahl Likes/Favorites”. Diese KPI sind mit Sicherheit nicht unwichtig, doch gibt es so viele mehr, die eine höhere Aussagekraft besitzen und oft außen vor gelassen werden.

Warum die Anzahl an “Fans/Followern” und “Likes” nur bedingt als Social Media KPI aussagekräftig ist

Grundsätzlich geht es auf Social Media Plattformen um Interaktion, nicht um das bloße Pushen von Nachrichten. Was hilft es also wenn Sie 10.000 Fans/Follower haben, diese aber nicht mit Ihrer Social Media Seite interagieren und quasi wie “Karteileichen” in Ihrer Datenbank zu betrachten sind? Dazu kommt, dass oft die Anzahl der Fans/Follower künstlich durch Werbemaßnahmen, Gewinnspiele o.ä. “gekauft” wird. Diese Fans haben Sie zwar gewonnen, sie werden meist aber ebenfalls nicht mit Ihrer Seite interagieren oder aktiv in den Dialog mit Ihnen treten. Loyalität ist bei solchen Fans Mangelware. Daher sollten Sie nicht nur auf die Anzahl Ihrer Fans/Follower und Likes schauen, wenn Sie den Erfolg Ihrer Social Media Seiten bewerten wollen.

Bedeutender: die Anzahl an “Shares/Re-Tweets”, “Comments/Replies” und “User Posts”

Betrachten Sie die Anzahl der Shares/Re-Tweets oder Comments/Replies, ist dies insofern schon aussagekräftiger, da es sich hierbei um echte Interaktion handelt. Ihre Posts waren so gut/interessant für Ihre Leser, dass Sie sie geteilt oder kommentiert haben. Dabei sollte es sich natürlich um positive bzw. neutrale Kommentare handeln 🙂

Viele der Tools, wie z.B. auch Quintly berechnen automatisch eine “Interaktionsrate” basierend auf der Anzahl an Fans sowie der von Ihnen geposteten Beiträge und der Anzahl an Likes, Shares, Comments, etc. Dies ist hilfreich, da Sie dann z.B. mehrere Facebook Seiten und/oder Twitter-Kanäle basierend auf einer einzigen Kennzahl vergleichen können, und nicht jeden Wert für die Anzahl Shares/Re-Tweets oder Comments/Replies auswerten müssen. Natürlich können Sie diese Interaktionsrate auch selbst in einem Excel-Sheet ermitteln, falls Sie die einzelnen Werte für Shares, Comments, etc. vorliegen haben.

Eine noch größere Aussagekraft hat u.U. die Anzahl der “User Posts” auf Ihrer (Facebook-)Seite – das sind Beiträge, die User aus eigener Antriebskraft auf Ihrer Page gepostet haben (ohne, dass Sie initial dazu per Mitteilung, Frage, o.ä. aufgefordert haben). Sind diese Posts positiv, sind diese Personen Ihre wirklichen “Fans”!

Weitere mögliche Social Media Kennzahlen (KPI)

Die weiteren Kennzahlen sind für sich alleine nicht aussagekräftig, kombiniert man sie jedoch mit den oben erwähnten KPI können sich daraus sehr interessante Auffälligkeiten ergeben, die es ermöglichen gezielt den Erfolg der eigenen Social Media Aktivitäten zu steigern.

Weitere mögliche Kennzahlen sind beispielsweise:

• Eigene Posts nach Wochentag und/oder Uhrzeit
• Eigene Posts nach Art (Text, Video, Link, etc.)
• Interaktionsrate nach Wochentag und/oder Uhrzeit
• Interaktionsrate nach Post-Art (Text, Video, Link, etc.)

Das perfekte Social Media Reporting

Kombinieren Sie diese oben erwähnten “weiteren” KPI mit der Anzahl an Comments/Replies, Shares/Re-tweets oder Likes. So lässt sich feststellen, ob zum Beispiel eine bestimmte Art von Posts, bestimmte Themen, Wochentage oder Uhrzeiten besonders gut ankommen. So können Sie ermitteln, welche Ihrer Posts “top” und welche “flop” waren und Ihre Social Media Kommunikation gezielt optimieren. Dazu analysieren Sie noch die KPI, die für Sie bzw. Ihr Unternehmen und dessen Strategie besonders wichtig sind (z.B. Key Influencer oder Reichweiten), und Sie haben einen aussagekräftigen Social Media Report über Ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken.

Vielleicht funktioniert die Kombination Text+Bild inkl. Frage viel besser als nur ein Link, da User sich dadurch animiert fühlen, mit Ihnen zu kommunizieren – oder Ihre Leserschaft schaut besonders gerne Videos zum Thema X? Dann los, versuchen Sie mehr von gut funktionierendem Content zu erstellen und zu posten, die Insights dazu haben Sie ja!