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Haben Sie schon einmal einen Content Audit durchgeführt? Nein? Dann los…im heutigen Teil erkläre ich Ihnen, was ein Content Audit ist und warum Sie auf keine Fall darauf verzichten sollten! Hier geht es um die Vorteile, von denen Sie durch ein Content Audit profitieren.

Zusätzlich zeige ich Ihnen wie Sie konkret ein Content Audit durchführen können. Dazu gibt es dann auch ein paar Tipps, mit welchen Tools Sie sich das Content Audit Leben etwas leichter machen können.

 

Beginnen wir ganz am Anfang: Was ist ein Content Audit?

Der Begriff “Content Audit” bezieht sich auf die detaillierte Analyse Ihrer Webseite aus inhaltlicher Sicht. Dabei geht es (zunächst) nicht um Themen wie Usability, Geschwindigkeit o.ä. sondern rein um die Frage, welche Content befindet sich aktuell auf meiner Webseite, welche relevanten Themen (aus Besuchersicht) decke ich bereits ab, und in welchem Format (Video, Text, etc.) liegt der Content vor? Dabei geht es nicht nur um eine quantitative Bestandsaufnahme sondern auch die qualitative Bewertung der vorhandenen Inhalte, d.h. um die Frage wie gut diese dazu beitragen, verabschiedete Geschäftsziele (Marketingziele) zu erreichen.

Viele von Ihnen werden jetzt denken: “Ich weiß doch welchen Content es gibt, warum muss ich das (nochmal) analysieren?” Sind Sie sich wirklich sicher – fast alle Webseiten sind historisch gewachsen, eine Landingpage hier, eine besondere Promotion da – wissen Sie wirklich genau welche Inhalte auf den unzähligen Unterseiten Ihrer Homepage versteckt sind? Mehr noch, wissen Sie ob sämtlicher Content noch aktuell ist, ob er den Nerv Ihrer Zielgruppe trifft und ob noch wichtiger Content fehlt?

 

Ein Content Audit ist viel Aufwand – muss das wirklich sein?

Ja, ein Content Audit ist je nach Webseitenumfang keine kleine Aufgabe, aber es lohnt sich definitiv! Miriam Löffler hat in Ihrem Buch “Think Content!” treffend die Top Gründe für einen Content Audit beschrieben:

  • Bildet Ihre Webseite Ihr Unternehmen und Ihr Geschäftsmodell vollständig und richtig ab?
  • Fehlen wichtige Inhalte für Ihre Zielgruppe?
  • Sprechen Sie Ihre Zielgruppe in der richtige Tonalität an?
  • Sind vorhandene Inhalte verlinkt und gut auffindbar?
  • Gibt es Duplicate Content oder andere Qualitätsprobleme (z.B. falsche H-Tags, unvollständige Meta-Texte, etc.)
  • Welche Inhalte helfen wirklich Ihre Ziele zu erreichen? Auf welche Art von Content sollten Sie sich konzentrieren?
  • Gibt es Schwachstellen in der Struktur Ihrer Webseite (Navigation)?
  • Wie können Sie Ihr Content Budget zukünftig am sinnvollsten nutzen?
  • Sie erhalten kreative Ideen für neue Inhalte

Wie Sie sehen, gibt es zahlreiche gute Gründe für einen Content Audit – und einmal durchgeführt haben Sie eine gute Grundlage für Ihr erfolgreiches Content Marketing.

 

3 Schritte zum perfekten Content Audit: Vorbereitung, Durchführung & Analyse

1. Die Vorbereitung

Da ein Content Audit einiges an Aufwand bedeutet (abhängig von der Größe der Homepage), sollte entsprechend Zeit für die Vorbereitung eingeplant werden, damit die eigentliche Durchführung dann reibungslos verlaufen kann. Zur Vorbereitung zählt zum Beispiel die Klärung folgender Fragen:

  • Welche Ziele verfolgt der Content Audit? Auf welche Fragen möchten Sie nach dem Content Audit Antworten haben?
  • Wie groß soll der Content Audit gestaltet werden? Analysieren Sie alle Seiten oder beispielsweise nur Seiten bis zu einem gewissen Level?
  • Welche Informationen sollen wie analysiert werden? (Texte, SEO-Parameter wie Meta-Descriptions, Formate, Qualität, etc.)

Excel ist zur Sammlung der Daten sowie zur Analyse bestens geeignet. Im Idealfall legen Sie bereits vor dem eigentlichen Content Audit ein Excel-Sheet an, und definieren die Spaltenüberschriften (abhängig von den zu analysierenden Informationen).

 

2. Die Durchführung

Die Durchführung gliedert sich einerseits in eine quantitative Analyse und eine qualitative Analyse. Bei der quantitativen Analyse geht es darum, alle Unterseiten und die jeweiligen Inhalte aufzulisten um einen ersten Überblick zu erhalten. Bei der nachfolgenden qualitativen Analyse betrachten wir dann den eigentlichen Content genauer und bewerten diesen.

Ein Tool das sich für das (quantitative) Sammeln der benötigten Daten wunderbar eignet ist Screaming Frog SEO Spider. Das Tool ist kostenlos und verfügbar für Windows, Mac und Ubuntu. Nach dem Herunterladen installieren und das Tool ist einsatzbereit. Um mit dem Content Audit zu beginnen, geben Sie in Screaming Frog SEO Spider die zu analysierende URL ein und klicken auf “Start”. Im Fall von meiner eigenen Homepage (www.smart-crocodile.de) sieht das dann so aus:

Screenshot Screaming Frog Content Audit
Screenshot Screaming Frog Content Audit

Auf Knopfdruck zeigt mir Screaming Frog SEO Spider also alle Unterseiten meiner Homepage gepaart mit vielen wertvollen Informationen, wie zum Beispiel:

  • die Art des auf der Page enthaltenen Contents (Text, Bild, etc.)
  • den Status der Unterseite (ok, deleted, moved permanently)
  • den Titel der Unterseite sowie dessen Länge
  • die Meta Description der Unterseite sowie deren Länge
  • die verwendeten H1 und H2 Überschriften inklusive Länge
  • wie viele Wörter sich auf der Unterseite befinden
  • die Anzahl ein- und ausgehender Links
  • uvm.

Dies ist ein guter Startpunkt um nun die zusätzlich benötigten Felder im Excel-Sheet hinzuzufügen (Zuständiger, Kommentare, Status, etc.). Informationen, die Ihnen Screaming Frog SEO Spider liefert und die Sie nicht benötigen, löschen Sie einfach!

Im zweiten Schritt geht es nun um die qualitative Content Analyse – da hier vieles händisch ausgewertet und interpretiert werden muss, nimmt dieser Teil erfahrungsgemäß deutlich mehr Zeit in Anspruch.

Auch für den qualitativen Content Audit sollten Sie sich vorher überlegen, welche Informationen und Erkenntnisse Sie am Ende benötigen. Dementsprechend können Sie die oben erstellte Excel-Datei mit den entsprechenden Spalten ergänzen. Im Rahmen der qualitativen Analyse geht es um die Qualität Ihres Contents, und zwar von A bis Z. Die Kriterien, die Sie für den qualitativen Content Audit anwenden, legen Sie selbst je nach Ziel fest. Folgende Aspekte könnten beispielsweise für Sie von Bedeutung sein:

  • Richtigkeit der Inhalte (falls falsch, warum? Update nötig?)
  • Aktualität der Inhalte
  • Vollständigkeit der Inhalte, wird die Key Message der Seite prägnant dargestellt ? (falls etwas fehlt, was?)
  • Gibt es genügend “Zusatzmaterial” in Form von Links, Bildern, Videos, PDFs, etc. auf der Seite?
  • Wie nützlich sind die Inhalte der Seite für den Leser?
  • Wie nützlich sind die Inhalte der Seite zur Erreichung der eigenen Businessziele?
  • Passt die Qualität und Struktur der Inhalte (Rechtschreibung, Schreibstil, Tonalität, Formatierung, Absätze, Zwischenüberschriften, etc.)
  • To Do´s (löschen, überarbeiten, aktualisiert, etc.)

 

3. Analyse

Nach getaner Arbeit haben Sie nun ein umfangreiches Excel-Dokument mit dem Sie weiter arbeiten können um Ihren Website-Content zu optimieren bzw. zu ergänzen. Für das Management empfiehlt es sich oft, die wichtigsten Erkenntnisse in Form einer Management Summary (Word oder Powerpoint) aufzubereiten – hieraus wird schnell ersichtlich, wo die größten Baustellen liegen.

Sie können jetzt gezielt analysieren und festlegen, wer was zu tun hat und welche Maßnahmen nötig sind, um Ihren Besuchern den perfekten Website-Content zu bieten. Noch ein Tipp zum Schluss: Die beiden SEO-Tools “Seorch” und “Seitenreport” können Ihnen bei der Überprüfung Ihrer Webseiten helfen – Sie liefern kostenlos und schnell Informationen zu Ihrem Content aus SEO-Sicht (Title, Description, ALT-Attribute, etc.).

 

Content Audit: Was ist das und wie geht das?

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