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Es gibt Texte, die muss der Empfänger lesen, zum Beispiel Briefe vom Finanzamt! Andernfalls drohen böse Konsequenzen. Da Ihre Webseite jedoch nicht gelesen werden “muss” sollten Sie einiges dafür tun, dass der Besucher die Inhalte Ihrer Webseite lesen möchte. Sonst ist der Besucher schneller wieder weg, als Sie sich einen Kaffee geholt haben. Hier gibt´s einige Tipps, wie Sie Ihre Webseiten-Besucher zum Lesen animieren können.

Schaut man sich Webseiten im Netz an, fällt auf, dass einfachste Grundsätze oft noch immer nicht berücksichtigt werden – es reiht sich Wort an Wort, ohne Punkt, ohne Absatz und man scrollt und scrollt und scrollt…selbst wenn die Informationen auf der Webseite höchst interessant sind, hört man an einem gewissen Punkt auf zu lesen, es ist schlichtweg zu anstrengend. Wenn Sie einige einfache Regeln berücksichtigen, können Sie Ihren Besuchern das Leben wirklich einfacher machen. Gleichzeitig profitieren Sie davon, das Besucher länger auf Ihrer Seite bleiben und Ihre mühevoll erstellten Inhalte auch wirklich konsumieren.

 

“Das Auge liest mit” oder: Auch die Optik spielt eine Rolle

Gliedern Sie Texte in Abschnitte, versehen Sie jeden Abschnitt mit einer aussagekräftigen Zwischenüberschrift, helfen Sie dem Besucher Ihre Inhalte schnell und einfach zu erfassen – sei es durch gefettete Highlights oder Links zu weiterführenden Inhalten. Im Normalfall sollte ein Absatz nicht mehr als etwa 7 Zeilen und einen Gedanken umfassen.Menschen haben keine Zeit, und selbst wenn sie Zeit haben, möchten sie ihre Zeit nicht mit Suchen oder Anstrengung verbringen, sondern etwas Sinnvolles und Angenehmes tun. Das bedeutet für Ihre Webseite – gestalten Sie Ihre Inhalte auch optisch so ansprechend wie möglich. Es muss “Spaß” machen, Ihre Inhalte zu lesen! Nach aktuellen Untersuchungen haben Sie etwa 7 Sekunden Zeit, Ihren Besucher zu einem “Ja, das will ich lesen!” zu bringen.

Nutzen Sie auch aussagekräftige Bildelemente, kleine Infografiken oder Schaukästen, die Ihre Aussagen inhaltlich unterstreichen. So können Sie viel Text auch optisch ansprechender gestalten und lange Texte optisch auflockern. Ein weiterer Vorteil: wenn Sie die Bilder mit Alt-Tags versehen, werden diese Bilder von Google indexiert und Sie können – da Ihr Bild in der Google Bildersuche zu thematisch passenden Anfragen auftaucht – noch etwas zusätzlichen Traffic erhalten.

 

“(K)ein Ass im Ärmel” oder: Warum das wichtigste am Anfang stehen sollte

Gerade bei längeren Texten gilt: das Wichtigste steht am Anfang! Da Sie nie sicher sein können, dass ein Besucher Ihre Texte bis zum Ende liest, sollten Sie wichtige Aspekte, Fakten oder Infos in das erste Drittel Ihres Textes packen – es wäre doch schade, wenn ganz am Ende noch ein Highlight wartet, aber der Leser dieses verpasst, da er nach der Hälfte aufgehört hat zu lesen.Viele heben sich “das Beste” bis zum Schluss auf und möchten noch ein Ass im Ärmel behalten. Bei Webtexten ist diese Einstellung aber fatal!

Gibt es viel Wichtiges, können auch Aufzählungen (Stichwort-Listen) helfen, den Text kürzer und besser lesbar zu gestalten – es muss nicht immer alles ausformuliert sein.

 

“Klasse statt Masse” oder: Warum Sie sich kurz fassen sollten

Das Texte im Internet meist am Bildschirm gelesen werden und daher anders aufgebaut sein müssen um ein angenehmes Lesen zu ermöglichen, ist nicht neu. Während man im Print-Bereich ca. 250 Wörter pro Minute lesen kann, sind es am Bildschirm nur ca. 165 Wörter pro Minute. Zudem ist es oft auf Grund von Helligkeit und Kontrast anstrengender Dinge am Bildschirm zu erfassen.

Da im Internet ein starkes (Über-)Informationsangebot herrscht, hat der Leser also die Wahl, von welchen Webseiten er seine Informationen bezieht – logisch, dass er sich für die Quelle entscheidet, die es ihm am einfachsten macht. Fassen Sie sich daher kurz, im Web gilt mehr denn je: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie Ihre Leser im “Stenographie-Stil” mit Informationen versorgen sollen – das ist dann zwar kurz aber der Lesespaß (und oft auch das Verständnis) bleiben auf der Strecke. Vielmehr geht es darum, Informationen auf den Punkt zu vermitteln, ohne viel darum herum zu reden. Dabei kann ein Text durchaus “lang” sein, solange er vom Anfang bis zum Ende etwas mitzuteilen hat. Finden Sie also einen Mittelweg, schreiben Sie “bildhaft” und transportieren Sie Geschichten und Emotionen. Dabei sollten Sie Schachtelsätze, Füllwörter, Modalverben und Passivkonstruktionen aus Ihrem Repertoire verbannen. Oder möchten Sie solche Texte lesen:

 

“Wir würden Sie gerne bei der Vermarktung Ihres Produktes unterstützen, wenn es für Sie möglich wäre, aber nur falls es keinen Umstände macht, uns etwas Ihrer kostbaren und wertvollen Zeit zur Verfügung zu stellen um Ihnen unseren Service, eine neuartige Werbemöglichkeit im digitalen Umfeld, vorzustellen.”

 

Ich gebe zu, das war jetzt übertrieben, aber ich denke, Sie wissen worauf ich hinaus will. In Web-Kurzform könnte dieser Satz so aussehen:

 

“Schenken Sie uns 2 Minuten Ihrer Zeit! Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit unserer neuen digitalen Werbemöglichkeit den Verkauf Ihres Produkts ankurbeln.”

 

Das ist nicht nur kürzer, sonder beinhaltet auch eine klare Handlungsaufforderung an den Leser. Dank der “aktiven Ansprache” wirkt der Text auch viel persönlicher.

 

“Außen hui – innen pfui” oder: Auf den Inhalt kommt es trotzdem an!

Wie bereits erwähnt, Webseitenbesucher müssen Ihre Texte nicht lesen. Die oben erwähnten Punkte sorgen dafür, dass ihr Besucher anfängt Ihren Text zu lesen. Passt der Inhalt aber nicht (d.h. findet der Besucher also nicht die Informationen, die er sucht), wird er bereits nach wenigen Zeilen Ihre Seite wieder verlassen und auch nicht so schnell zurückkehren.

Legen Sie daher großen Wert auf die Qualität Ihrer Inhalte und quälen Sie Ihre Leser nicht mit aussagelosem Werbesprech! Wichtig ist hierbei auch, dass Sie weniger die Features und Details Ihres Produktes in den Vordergrund stellen, sondern dem Leser viel mehr eine Lösung für sein Problem präsentieren.

Webtexte optimieren: Eine Homepage ist kein Brief vom Finanzamt!

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